Mit Perlen kann man nicht nur schöne Armbänder und Ketten selbst basteln, sondern auch viele andere dekorative Gegenstände herstellen. Ein Beispiel dafür ist dieses Perlennetz, das ich euch heute zeigen möchte. Es erfordert zwar viel Geduld und Fingerspitzengefühl, doch das Ergebnis ist die Mühe definitiv wert (und vielleicht eine Weihnachtsgeschenk-Idee?).
Dafür braucht man
- jede Menge Perlen, kleine runde und stabförmige
- ein langes Stück dünnen, biegsamen Bastel-Silberdraht (0,4mm)
- ein Windlicht oder wie in meinem Fall ein ausgewaschenes Marmeladenglas (am Besten ein zylinderförmiges, das nach oben hin nicht oder nur kaum breiter wird)
- und wie bereits gesagt – viel Geduld
Zum besseren Verständnis der einzelnen Schritte habe ich schematische Zeichnungen angefertigt, anhand derer ich das Vorgehen erklären werde.
Erster Schritt
Zu Anfang werden einige runde Perlen so auf den Draht aufgezogen, dass sie einen Ring bilden. Dieser sollte ein wenig kleiner sein als der Durchmesser des Bodens von eurem Glas. Um die folgenden Schritte zu vereinfachen (und auch als optischen Reiz), hat jede sechste Perle eine andere Farbe. Ich habe bei meinem Perlennetz einen anderen Blauton gewählt, im Schema sind diese Perlen rot markiert (in den folgenden Erläuterungen werde ich mich nur noch auf die Farben in den Zeichnungen beziehen).
Zweiter Schritt
Das Gittermuster des Perlennetzes entsteht in Reihen. Die erste Reihe beginnt an einer beliebigen roten Perle. Von dort fädeln wir blaue, runde Perle – grüne Stabperle – blaue, runde Perle – rote, runde Perle – blaue, runde Perle – grüne Stabperle – blaue, runde Perle auf den Draht. Dann wird der Draht durch die nächste rote Perle des Anfangsrings gezogen und das Auffädelspiel beginnt von vorn: blaue, runde Perle – grüne Stabperle – blaue, runde Perle – rote, runde Perle – blaue, runde Perle – grüne Stabperle – blaue, runde Perle. Anschließend wird der Draht durch die nächste rote Perle des Rings gefädelt usw. So fahren wir fort, bis die erste Reihe vollständig ist.
Dritter und folgende Schritte
Die zweite (und jede weitere) Reihe funktioniert ganz genauso, nur dass die einzelnen Perlenreihen nicht an den roten Perlen des Anfangsrings befestigt werden, sondern an denen der vorherigen Reige. So werden die Perlenreihen „aneinandergenäht“.
Nach diesem Prinzip werden nun die ganzen Perlen Reihe für Reihe aufgefädelt, bis man den oberen Rand des Glases erreicht. Je weiter man kommt, desto stabiler wird das Gebilde und desto offensichtlicher wird die Netzoptik. Ich empfehle, spätestens ab der dritten Reihe tatsächlich um das Glas herum zu „nähen“, auch wenn das ein weinig unhandlich ist. Doch nur so kann man sichergehen, dass sich nichts verzieht und das Ganze nachher auch passt.
Falls während der Arbeit der Draht zu Ende geht, kann man ihn einfach wie einen Faden vernähen, also durch die umliegenden Perlen ziehen, bis er fest sitzt. Dann einfach mit einem neuen Draht ansetzen (diesen natürlich ebenso vernähen). Bei meinem Netz ist mir der Draht zweimal zu Ende gegangen, und das Perlennetz ist trotzdem schlussendlich sehr stabil.
Letzter Schritt:
Ist man am oberen Rand des Glases angekommen, kann man abschließend nochmal einen Perlenring machen, der (je nach Glasform) das Netz wiederum stabiler macht. Dafür werden einfach zwischen den obersten roten Perlen beliebig viele runde (oder auch stabförmige) Perlen eingefädelt, bis einem die Optik gefällt. Der Draht wird gegebenenfalls abgeschnitten und vernäht und fertig ist die außergewöhnliche Glas-Dekoration.
Diese Dekoration ist zwar wie gesagt recht aufwändig und braucht viel Zeit, doch wer Spaß an solchen Basteleien hat und gerne selbstgemachte Dekoration aufstellt oder verschenkt, der kommt hier voll auf seine Kosten. Und das solchermaßen dekorierte Glas sieht schon so besonders aus, doch gerade wenn man es als Teelicht nutzt, sorgt das Gittermuster für einen tollen Schattenwurf der Kerze.
Viel Spaß beim Nachbasteln! Wie immer freue ich mich über Rückmeldungen in den Kommentaren und/oder Bilder bei Instagram (@nika_kreativ)