Freundschaftsarmband selber knüpfen

Freundschaftsarmband

Vor ein paar Wochen habe ich mir überlegt, dass ich ein ganz bestimmtes Armband haben möchte. Irgendwie indianisch sollte es aussehen, mit schönen Farben, angenehm zu tragen und relativ breit. Während meiner Suche bin ich irgendwann auf Freundschaftsarmbänder gestoßen und da fiel mir ein, dass ich doch schonmal Armbänder selbst geknüpft habe und das gar nicht so schwer war. Also habe ich meine Wollreste rausgekramt, mir mithilfe von Youtube (insbesondere dem Kanal von alive4fashion) wieder die gängigen Knüpftechniken angeeignet und losgelegt. Und hier gibt es nun meine Anleitung zu diesem schönen Muster.

Man benötigt:

  • ca. 2m lange Wollfäden (oder professionelles Sticktwist) in 5 Farben
  • Schere, Tesafilm

Wer wie ich Wollreste benutzt, sollte darauf achten, dass die Fäden ungefähr die gleiche Dicke haben, sonst könnte das Muster schief werden. Die Farben kann sich natürlich jeder selbst aussuchen. Man kann auch mit mehr oder weniger Farben arbeiten, oder Farben doppelt benutzen – das Knüpfprinzip bleibt dasselbe. Mit fünf Farben wird das Armband ungefähr 1,5cm breit.

Vorbemerkung: Die Anleitung hört sich vielleicht zunächst kompliziert an. Ich verspreche euch aber, dass die Schritte einfacher sind, wenn man die Fäden vor sich liegen hat. Und wer das Prinzip einmal verstanden hat, kann das Ganze sogar nebenbei beim Seriengucken o.ä. machen ;).

Und so gehts

Als erstes werden die Wollfäden halbiert, sodass man am Ende 10 Fäden hat (jeweils 1m lang). Diese knotet man an einem Ende zusammen und klebt diesen Knoten mit Tesa o.ä. auf der Arbeitsfläche fest (z.B. Schreibtisch, Laptop). Dann legt man sich die Fäden wie folgt zurecht: die erste Farbe links und rechts ganz außen, die zweite daneben usw bis ganz innen zwei gleichfarbige Fäden nebeneinanderliegen (siehe Foto).Freundschaftsarmband AusgangspunktUnd dann kann man schon loslegen! Anhand der folgenden Bilder und Beschreibungen sind die Schritte leicht nachzuvollziehen. Eine Reihe jeder Farbe habe ich bereits geknüpft, weil so das Prinzip besser zu erkennen ist. Das Muster entsteht durch die Verwendung von Rechts- und Linksknoten, die leicht versetzt sitzen. Wir beginnen also an der linken Seite mit einem sogenannten „rechten Knoten“. Dafür nehmen wir die beiden ganz linken Fäden in die Hand und knoten den linken (türkis) zweimal an den rechten (mint). Siehe folgende Bilder+Beschreibungen.

Rechtsknoten
Rechtsknoten Teil 1: Der türkise Faden wird über den mitfarbenen gelegt, dann von hinten durch das entstandene Loch gefädelt und festgezogen (Bildreihenfolge: oben links, oben rechts, unten links, unten rechts).
Rechtsknoten Teil 2
Rechtsknoten Teil 2: Um den Rechtsknoten zu vervollständigen, muss der türkise Faden nochmal in der gleichen Weise an den mintfarbenen geknotet werden. Am Ende haben die beiden Fäden die Plätze getauscht.
Zweiter Knoten
Nun machen wir einen weiteren Rechtsknoten mit dem gleichen türkisen Faden, der nun an den nächsten Faden (hellblau) geknüpft wird. Danach ist der türkise Faden wieder eine Position weiter nach rechts gerutscht.
Linke Seite
So wird der türkise Faden auch an die nächsten Fäden (grau und dann schwarz) geknotet, bis wir in der Mitte angekommen sind.
Linksknoten
Nun geht es an die rechte Seite, wo alles spiegelverkehrt wiederholt wird. Das heißt, wir nehmen die beiden ganz rechten Fäden in die Hand und machen einen Linksknoten: Der türkise Faden wird zweimal an den mitfarbenen geknotet.
Rechte Seite
Auch auf dieser Seite wiederholen wir den Linksknoten an jedem Faden, bis wir mit dem türkisen Faden in der Mitte angelangt sind.
Mittelknoten
Um die Reihe zu vollenden, müssen nun noch die beiden türkisen Fäden mit einem Rechtsknoten aneinandergeknüpft werden (also den linken Faden zweimal an den rechten knoten).

Genauso verfährt man dann mit allen Farben. Das heißt, als nächstes werden alle oben erklärten Schritte mit dem mintfarbenen Faden wiederholt, dann mit dem hellblauen etc., bis das Armband lang genug ist. Ich habe das Armband nicht ganz um meinen Arm gelegt, damit noch Platz für einen Verschluss ist. Für diesen habe ich einfach die Fäden am jeweiligen Ende des Bandes in zwei Stränge geflochten (etwa 5cm lang). Diese kann man dann am Arm miteinander verknoten und das Armband hält. Kleiner Tipp: einen Strang um den anderen herumknoten, dann kann man das Armband beliebig eng oder weit stellen und muss es nicht immer auf- und zuknoten.

Wie gesagt, wenn man das Prinzip einmal verstanden hat, ist dieses Knüpfmuster eigentlich ziemlich simpel. Aber es sieht (meiner Meinung nach) toll aus und eignet sich wunderbar als Freundschaftsarmband. Das Armbänderknüpfen macht allerdings so Spaß, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte und noch ein paar weitere Muster ausprobiert habe, wie zum Beispiel diese hier:

Mehr Freundschaftsarmbänder
Auf Youtube gibt es die Anleitung zum Zick-Zack-Muster und zu dem Längsstreifen-Muster.

Vor allem in dieser Kombination liebe ich die Armbänder. Viel Spaß beim Nachmachen und selber herumprobieren!

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